Netto-Kohlenhydrate sind ein Ansatz, den viele Menschen bei der Low-Carb-Ernährung verfolgen. Er hilft zu verstehen, welche Kohlenhydrate den Blutzuckerspiegel tatsächlich beeinflussen – und somit auch, wie unser Körper auf das Essen reagiert. Aber was genau bedeutet „Netto-Kohlenhydrate“ und warum sind sie so wichtig?
Stell dir vor, du isst ein leckeres, frisches Stück Gemüse. Es enthält viele Ballaststoffe, eine Art von Kohlenhydraten, die der Körper kaum abbaut. Diese Ballaststoffe passieren den Verdauungstrakt fast unberührt, liefern keine Energie und wirken sich kaum auf den Blutzucker aus. Das heißt, sie zählen auch nicht zu den Kohlenhydraten, die unser Körper wirklich „verwendet“. Ähnlich ist es mit Zuckeralkoholen – sie sind oft in zuckerfreien Produkten enthalten und erhöhen den Blutzuckerspiegel nur wenig oder gar nicht.
Hier kommt die Berechnung ins Spiel:
Netto-Kohlenhydrate = Gesamtkohlenhydrate – Ballaststoffe – Zuckeralkohole
Diese Formel hilft uns also dabei, herauszufinden, wie viele Kohlenhydrate tatsächlich Energie liefern und den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Wenn wir die Netto-Kohlenhydrate eines Lebensmittels kennen, können wir besser entscheiden, ob es zu einer Low-Carb-Ernährung passt.
Ein praktisches Beispiel:
Nehmen wir eine Handvoll Mandeln. Mandeln enthalten etwa 6 Gramm Kohlenhydrate pro Portion, aber fast 4 Gramm davon sind Ballaststoffe. Die Netto-Kohlenhydrate betragen also nur 2 Gramm. Das bedeutet, dass Mandeln zwar Kohlenhydrate haben, aber die meisten davon als Ballaststoffe vorliegen und keine großen Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel haben.
Warum ist das so hilfreich? Wer Low Carb isst, möchte oft den Blutzuckerspiegel stabil halten, um die Fettverbrennung zu fördern und Heißhungerattacken zu vermeiden. Durch den Fokus auf Netto-Kohlenhydrate kann man mehr Auswahl an Lebensmitteln genießen, ohne das Ziel zu gefährden. Gemüse, Nüsse und Samen passen gut in diese Ernährung, weil sie oft viele Ballaststoffe enthalten und damit wenige Netto-Kohlenhydrate.
Zuckeralkohole
In vielen Low-Carb-Produkten findet man Zuckeralkohole wie Erythrit und Xylit. Diese Süßstoffe schmecken süß, beeinflussen aber nur wenig den Blutzuckerspiegel. Allerdings gibt es Unterschiede: Erythrit hat fast keinen Einfluss auf den Blutzucker, während Maltit teilweise verstoffwechselt wird. Daher wird Maltit nur anteilig von den Gesamtkohlenhydraten abgezogen.
Insgesamt ist das Konzept der Netto-Kohlenhydrate ein cleveres Werkzeug für alle, die Low Carb leben und gleichzeitig nicht auf bestimmte Lebensmittel verzichten möchten. Es macht es einfacher, sich bewusst zu ernähren, und gibt uns eine bessere Kontrolle darüber, wie das, was wir essen, auf den Körper wirkt.